Klartext 1. 2. 3.
KLARTEXT 1.
Die Arbeit in der Jugend-/Junge Erwachsenenbildung läuft nach vielen Einschränkungen wieder normal. Generationen Y und Z sind praktisch erwachsen, viele sind in Brot und Lohn. Die nächste Generation Alpha steht am Start. Seit 30 Jahren arbeite ich intensiv mit Jugendlichen und kenne ich die Verhaltensweisen und Eigenschaften, die Leistungs- und Persönlichkeitsprofile
der Generationen X, Y, Z sehr differenziert.
Aber nach Corona ist gerade bei den Jugendlichen so manches anders als vorher, vielerorts ist die jugendliche Unbekümmertheit, die jugendliche Leichtheit gewichen. Ganz aktuell spielt auch die wirtschaftliche Lage und unsichere Weltpolitik eine große Rolle in der Verunsicherung. Und natürlich fehlen in der Kohorte 4,5 Millionen Jugendliche, die nicht geboren wurden in Deutschland.
Aber dennoch sind die Tage vorbei von… „Ihr seid so wenige, Ihr könnt Euch jeden Job aussuchen – Ihr könnt die Bedingungen diktieren – die Unternehmen liegen Euch zu Füßen und werben intensiv um Euch“.
Nein, in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit hat der Markt gedreht. Außerdem stehen Millionen von arbeitswilligen, engagierten und intelligenten ausländischen Studenten mit guten Fach- und Deutschkenntnissen bereit für den Arbeitsmarkt, die ihre Schule früher beenden, die schneller studieren und früher fertig sind.
Umso wichtiger ist es jetzt das Richtige, das Passende zu wählen – ohne Schleifen und Studienabbrüche. Es gilt in der neuen Realität – eine Ausbildung – ein Studium – einen Beruf zu finden, in dem Ihr so gut seid, dass Ihr auch in Krisenzeiten besteht. Bitte rüstet Euch mit Kompetenz, Netzwerk, Mut und Selbstvertrauen!
———————————————————————————————
KLARTEXT 2.
Für JCC-TeilnehmerInnen und zukünftige AbiturientInnen
Umdenken ist angesagt – Realitäten annehmen – Potenzial sofort nutzen
Vor Corona: 6 von 10 Jugendlichen planten nach dem Abitur erst einmal 1 Jahr Pause ein, um sich von dem Schulstress zu erholen und Lebens-Erfahrungen zu sammeln. Au Pair, Auslandsreisen, Neuseeland, Australien, travel -work – Das ist interessant, erlebnisreich, doch ist es wirklich zielführend in der Frage: Was soll ich werden? Die Frage war berechtigt!
Warum sollten sich Jugendliche beeilen ins Studium- und Berufsleben einzutreten?
1. Die Jugendlichen waren mit G8 ein Jahr früher fertig und standen ein Jahr früher vor einer Lebensentscheidung, jetzt kommt G9 wieder und Entscheidungsprozesse sollten früher, am besten noch vor dem Abitur beginnen.
2. Unsere Hochschulen unterrichten auch mit Bachelor anders als die meisten übrigen Länder in der Welt: Sie setzen organisatorische Selbständigkeit, Reife und freies Lernen voraus, nicht nur Fleiß. Kein verschulter Unterricht an der Uni.
3. Die Alterserwartung steigt ständig an und bei einer verkürzten Jugend heißt dies viel länger arbeiten, wenn man mit dem Studium früher fertig ist.
4. Bedenkt man folgende Lebensabschnitte: Jugend – Arbeitszeit – Alter, ist die ganz normale psychologische Reaktion darauf die Jugend künstlich zu verlängern um den Abschnitt „Jugend“ in Balance mit Arbeitszeit und Alter zu halten.
———————————————————————————————
KLARTEXT 3.
Mein Tipp: Jetzt Aktion, Pause später
Gerade jetzt muss man wieder entschlossener und konkreter Ausbildung, Studium und Berufseinstieg planen.
Plant 3-5 Monate Pause nach dem Abitur ein und fangt im Wintersemester an zu studieren. Fangt aber spätestens im Sommersemester an und nutzt die Zeit für mindestens ein Praktikum. Eure Eltern gönnen Euch 1 Jahr Auszeit nach dem Abi, aber überlegt Euch, ob Ihr diese Zeit nicht innerhalb des Studiums als Auszeit nützen wollt. Natürlich es verlockend, erst einmal nach dem bestandenen Abitur zu pausieren. Falls Ihr diese Pause braucht, reist ein bischen und macht dann ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr oder geht zur Bundeswehr.
Bitte überlegt es Euch gut, Ihr glaubt nicht wie leicht Ihr verlernt zu lernen.
Und für Eure Eltern fallt Ihr aus dem System „Kind“ heraus (Steuersatz, Kindergeld, Krankenkasse, das ist für Eltern auch nicht immer einfach).